Der Lebenskreis von Brigitte Müller hat sich am 24. Dezember 2018 geschlossen.

Wir schauen zurück und werden uns bewusst, wie viel Brigitte Müller für uns Hildisriederinnen und Hildisrieder als Kirchenratspräsidentin im stillen Wirken und Werken erarbeitet hat.

Am 18. April 2010 wurde Brigitte Müller, als Nachfolgerin von Edwin Singer und erste Frau, zur Kirchenratspräsidentin von Hildisrieden gewählt. Die Freude der Hildisriederinnen und Hildisrieder war sehr gross, denn das Engagement der Frauen im kirchlichen Dienst wurde so auch öffentlich anerkannt.

Brigitte Müller war stets sehr bewusst in ihrem Handeln, wenn es um die Akzeptanz, Integration und die Geborgenheit jedes Einzelnen in der Pfarrei und im Kirchenraum ging. Sie hörte zu und nahm Anregungen ernst. Es war ihr sehr wichtig, dass die Kirche für verschiedene Nutzende optimiert und gestaltet wurde. So unterstützte sie als Kirchenratspräsidentin und leidenschaftliche Sängerin, die Revision der Orgel, die Optimierung der Akustik mit neu gepolsterten Kirchenbänken und neuer Mikrofonanlage sehr.

Auch die Anfrage des Gemeinderates, den Abschiedsraum neu zu gestalten, behandelte Brigitte mit grossem Respekt für die verschiedenen Anliegen. Die bewusste und kunstvolle Umsetzung spricht für sich.

Neben den baulichen Aufgaben als Kirchenratspräsidentin war Brigitte auch das Wohl der Mitarbeitenden der Kirche ein grosses Anliegen. In ihrer Amtszeit, gab es grössere personelle Wechsel und Veränderungen.  Es war eine ihrer Aufgabe, eine optimale Lösung für die Neubesetzung der Sakristandenstelle zu finden. Mit Monika und Emil Barmet-Spielhofer fand sich eine perfekte und im Dorf bekannte Nachfolge. Der langjährige Pfarrer und nach der Pensionierung als priesterlicher Mitarbeiter tätige Pfarrer Josef Hauser, verstarb in der Amtszeit von Brigitte Müller.

Ein ganz grosses Projekt startete vor vier Jahren. Das Bistum Basel beauftragte die Pfarreien Hildisrieden, Rain, Sempach, Eich, Neuenkirch und Hellbühl , den «Pastoralraum Oberer Sempachersee» zu errichten. Brigitte erkannte sehr schnell, wie sensibel diese Aufgabe war. Ging es doch darum, aus bestehenden, gut funktionierenden Pfarreien ein neues Gemeinsames zu bilden. Es gab auf den ersten Blick keinen offensichtlichen Grund zur Veränderung. Doch mit dem kritischen Blick in die Zukunft wurde klar, dass sich Veränderungen aufdrängten. Nicht nur priesterliche Stellen, auch die Stellen für Seelsorger sind immer schwieriger zu besetzten. Eine Zusammenarbeit im erweiterten Rahmen eröffnete neue Möglichkeiten und würde langfristig unumgänglich werden. Es war Brigitte sehr wichtig, dass die Zusammenarbeit auf der Gleichwertigkeit und mit gegenseitigem Respekt und Akzeptanz aufgebaut werden kann. Die aktiven und interessierten Pfarreimitglieder und die engagierten Freiwilligen in den Gruppierungen der Pfarrei Hildisrieden lagen ihr am Herzen. In vielen Sitzungen und Gesprächen ging es dann darum, den neuen Pastoralraum gemeinsam zu gestalten. So ist der «Pastoralraum Oberer Sempachersee» seit Februar 2017 eröffnet. Seit der Pensionierung des langjährigen Pfarreileiters Werner Bucher im August 2017, ist die Pfarrei Hildisrieden im Tandem mit Rain, durch Pfarreileiter Erich Hausheer aktiv und getragen.

Brigitte machte von all ihrem Wirken kein Aufsehen. Als stille und versierte Schafferin übernahm sie im vergangenen Jahr dann zusätzlich das Präsidium des regionalen Kirchenrates des Pastoralraumes. Die neue und zusätzliche Aufgabe im Gremium des gesamten Pastoralraums gab ihr die Möglichkeit noch tiefer und vernetzter im Auftrag der «grossen» Kirche zu wirken.

Immer wieder nahm ich in all ihren Aufgaben für die Öffentlichkeit, die beherzte und bewusste Frau wahr. Die Menschen standen für Brigitte stets im Zentrum. Das Wohl und die Integration jedes Einzelnen waren Brigitte ein wichtiger Leitsatz in ihrem Leben. Den Sinn für Gemeinschaft und Geborgenheit lebte Brigitte vor. Sie hatte ein grosses Herz für ganz viele Anliegen. Sie wusste nach Lösungen zu suchen und fand sie auch. So wie sie die Menschen liebte, wurde auch sie geliebt und geschätzt.

Nach kurzer, schwerer Krankheit hat Brigitte ihre Augen am 24. Dezember 2018 für immer geschlossen. Wir wissen sie in der grossen Liebe geborgen, für die sie sich einen grossen Teil ihres Lebens auch öffentlich eingesetzt hat.

Dir, liebe Brigitte danken wir. Wir danken dir René und deinen Kindern dafür, dass ihr Brigitte den Raum für ihr grosses Engagement geschenkt habt.

 

Gerda Jung, Mitglied der Spurengruppe, CVP Gemeinderätin Soziales und Kantonsrätin Hildisrieden

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